Mit der von Ihnen entwickelte Röntgen-Software kann eine Corona-Infektion früh erkannt werden. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Ich habe mich am Forschungsgebiet meines betreuenden Professors, Alexander Jesser, orientiert. Das bedeutete, dass ich mich in meiner Studienarbeit auf Medizintechnik und Bildbearbeitung konzentriere. Als ich mit der Arbeit Ende März 2020 begann, war die Coronapandemie im vollen Gange. In engem Austausch mit meinem Betreuer habe ich mich dann entschlossen, etwas zu entwickeln, das mit einfachen Mitteln zur Bekämpfung der Pandemie beitragen kann.
Das ist Ihnen gelungen. Wie fühlt sich das an?
Ich bin stolz darauf, dass meine Arbeit hilft, Viruserkrankungen der Lunge zu erkennen. Die Software vergleicht die beiden Lungenhälften des eingegeben Röntgenbildes in mehreren Schritten miteinander. Da sich Viruserkrankungen von bakteriellen Erkrankungen durch verschiedene Merkmale unterscheiden, kann so ausgemacht werden, um welche Lungenerkrankung es sich handelt. Die Software funktioniert zwar noch nicht fehlerfrei, aber an der Hochschule Heilbronn wird weiterhin daran gearbeitet.
Wieso haben Sie sich für ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften entschieden?
Ich habe die Hochschule Heilbronn gewählt, weil ich hier die Möglichkeit hatte, neben meinem Beruf als Softwareentwicklerin bei der Firma Ziel-Abegg mein Masterstudium zu absolvieren. Die Kombination aus Theorie und Praxis an HAW ist sehr effektiv: Durch die Anwendung wird das Gelernte verfestigt und man kann schnell sichtbare Erfolge erzielen.