Deutschlandweit arbeiten Forscherinnen und Forscher intensiv an innovativen Ansätzen. Einer von ihnen ist Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula von der Fachhochschule Potsdam. Der Architekt hat seit 2014 eine Forschungsprofessur für ressourceneffizientes und klimaangepasstes Bauen inne. „Eine der Aufgaben der Forschungsprofessur war die Entwicklung eines neuen Studiengangs“, sagt Prytula. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Psychologie und Informationsvisualisierung hat er den forschungsorientierten Masterstudiengang Urbane Zukunft aufgesetzt.
Stark im interdisziplinären Denken
Der Studiengang wird geprägt durch fächerübergreifendes Arbeiten und praxisbezogenes Forschen: Von der Sozialwissenschaftlerin über den Designer bis hin zu den Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sind alle Fachrichtungen unter den Studierenden vertreten. Auch ein Choreograph ist dabei. Ziel ist es, dass sich die Studierenden im Master eine weitere fachliche Expertise aufbauen und diese im Rahmen eines großen interdisziplinären Forschungsprojekts – häufig in Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort – in der Praxis einbringen. „Wenn die Psychologin und der Architekt an einem Projekt forschen, ist das häufig sehr produktiv. Das interdisziplinäre Arbeitsfeld erweist sich als eine der großen Stärken der HAW“, bekräftigt Prytula.
Die Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichen Fachbereichen weiß auch Julia Ullrich, eine der ersten Absolventinnen des Studiengangs, zu schätzen: „Das Studium war eine gute Vorbereitung auf die vielfältige Arbeitswelt, wo man sich selten in der Fachsprache austauschen kann.“ Auch die Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis hat für Ullrich einen großen Mehrwert: „Wichtige Impulse flossen direkt in die Forschungsarbeit ein, die sich dadurch stärker auf die wichtigen Themen und Anliegen fokussieren konnte.”
Mit KI auf der Überholspur
Eng mit lokalen Stakeholdern arbeitet man auch an der Technischen Hochschule Ingolstadt, wenn es um Zukunftsfragen des autonomen und sicheren Fahrens geht. Im SAFIR-Forschungsprojekt finden sich neben der TH Ingolstadt, die als Knotenpunkt für angewandte KI-Forschung in der Mobilität gilt, mehr als 11 Industriepartner. Fernziel von SAFIR ist die Vision Zero, also in Zukunft null Verkehrstote mit Hilfe durch KI ertüchtigter Fahrzeuge. „Gerade die Nähe zur Industrie befruchtet unsere Forschung und Lehre, beide Seiten profitieren von neuen Impulsen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Thomas Suchandt, der das SAFIR-Projekt von Hochschulseite aus verantwortet.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist Teil der Strategie „Future Code für Bayern“, einer Initiative der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern. Im Fokus stehen Zukunftsthemen – von der digitalen Transformation über den demografischen Wandel bis hin zu den Folgen des Klimawandels. Förderprojekte wie SAFIR seien für die HAW sehr wichtig, betont Suchandt: „Sie ermöglichen einen stabilen Forschungsaufbau über einen längerfristigen Zeitraum. Eine sichere Projektstruktur ist gerade bei wegweisenden Zukunftsfragen, wie dem von uns erforschten autonomen Fahren, unabdingbar.“